Die Stifterin Mariann Steegmann

Mariann Steegmann war Tochter des deutschen Wirtschaftsanwaltes Josef Steegmann und der Schweizer Hotelbesitzerin Lea Steegmann, geborene Morosani. Am 30. Januar 1939 in Berlin geboren, studierte sie nach Abschluss der Schule Psychologie und schloss 1968 das Studium mit einem Diplom ab. Anschließend arbeitete sie in einem Kinderheim und übernahm 1973 zusammen mit einer Freundin ein Kurhaus in Degersheim (Appenzeller Land), das sie bis kurz vor ihrem Tod leitete. Dank ihrer ausgezeichneten Sprachkenntnisse (sie sprach neben der Muttersprache auch Englisch und Italienisch fließend) und der offenen Art, mit der sie auf Menschen zuzugehen pflegte, war sie bei den MitarbeiterInnen sehr beliebt. Sie ließ sich medizinisch fortbilden, um die Patienten beraten zu können und bildete die sog. Lehrtöchter aus.

Ihr Vater hatte sich lebenslang mit Kunst beschäftigt (wovon eine umfangreiche Kunstbibliothek zeugt) und über den berühmten Kunsthändler Beyeler (der ein eigenes Museum in Basel gründete) in kluger und kenntnisreicher Voraussicht über den steigenden Wert Werke der klassischen Moderne gekauft, die heute größtenteils als Leihgabe in der Staatsgalerie Stuttgart hängen. Er vererbte die Bilder den drei Kindern Mariann, Monica und Guido Steegmann. Mariann Steegmann beschloss, eines der geerbten Bilder zu verkaufen und aus dem Zinserlös Projekte zu unterstützen: 1997 begann sie, eine Stiftung zur Förderung von Frauen in Kunst und Musik vorzubereiten. Es entstand ein Stiftungsprofil, das die Genderforschung im Gebiet der Kunst- und Musikwissenschaften ermöglichen sollte. Gleichzeitig unterstützte sie die Universität Bremen, spendete für das Fach Musik einen Flügel und für das Zentrum für feministische Studien ein dreijähriges Stipendium.

 

Zuletzt bearbeitet: 19.12.2016

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