April 2019

„Fräulein Emma Lühning zur freundlichen Erinnerung“ – Zwei Autogrammalben aus dem Archiv des fmg

Autogrammalben Rara/FMG Musikhandschriften.100 und 101 © Archiv fmg


Die beiden Alben im Postkartenformat versammeln größtenteils in den 1890er entstandene und überwiegend in Hamburg getätigte handschriftliche Albumeinträge von Clara Schumann, Joseph und Amalie Joachim, Eugen und Teresa d’Albert, Lilli Lehmann und Siegfried Wagner. Für wen hinterließen diese um die Jahrhundertwende überaus erfolgreichen Musikerinnen und Musiker ihre Grüße und Wünsche?

„Fräulein Emma Lühning zur freundlichen Erinnerung“ hatte die Opernsängerin Katharina Greve-Klafsky am 2. April 1891 mit blauer Tinte in dem grünen Sammelalbum vermerkt. Mehr erfahren wir jedoch nicht über die ursprüngliche Albumbesitzerin.

"Könnt' ich dich in Liedern preisen, säng ich dir das schönste Lied, So verstummen meine Weisen Denn ich kenn' dich, leider, nicht"  trägt der niederländische Bariton Johannes Messchaert am 5. Januar 1894 in das Büchlein mit dem roten Einband ein. Dies lässt vermuten, dass auch die eintragenden Personen die Albumbesitzerin nicht persönlich kannten, das Album also eher dem Bereich der Fankultur zuzuordnen ist.

Die Eintragungen beleuchten jedoch nicht nur die Bildungswelt und (kulturellen) Interessen der Sammlerin, sondern die Alben entfalten auch ein Tableau der Hamburger Musikkultur und zeugen von der internationalen Strahlkraft der Großstadt um 1900: Aus vielen Teilen Europas und sogar aus Nord- und Südamerika kamen die Musikerinnen und Musiker, die sich in Hamburg – vermutlich im Rahmen von Konzerten – in den Alben verewigten.

Text: Maren Bagge

 
Autogrammalben Rara/FMG Musikhandschriften.100 und 101 © Archiv fmg
Netzwerkgrafik mit den Geburts- und Eintragungsorten der Unterzeichnenden in den Alben Rara/FMG Musikhandschriften.100 und 101

Zuletzt bearbeitet: 20.01.2020

Zum Seitenanfang