Caroline Montigny-Rémaury (1843–1913), Pianistin und Komponistin, berichtet in einem Brief, datiert auf "Ce dimanche", an Ferdinand Hiller (1811–1885), ebenfalls Pianist und Komponist, sowie Dirigent und Instrumentalmusiker, von einem bevorstehenden Konzert und ihre Ankunft am Konzertort. Direkt erwähnt wird, neben dem Klavierstimmer, der Flügel, der ihr zur Verfügung steht - "cèst un Pleyel".

Für Pianist:innen stellt das Instrument eine besondere Herausforderung dar. Dessen Mobilität ist deutlich eingschränkter und folglich bedarf die Organisation eines guten (Konzert)Instrumentes besonderer Beachtung. Pleyel-Flügel finden in dem Quellenbestand des fmg mehrfach Erwähnung. Die von Ignaz Joseph Pleyel 1807 gegründete und von seinem Sohn Camille Pleyel weitergeführte Klaviermanufaktur "La Maison Pleyel" entwickelte sich schnell zu einer beliebten und anerkannten Klaviermarke.

Auch die Pianistin Josephine Martin (1822–1902) thematisiert 1843 ein Pleyel-Instrument in einem Brief an ihren Lehrer Pierre Zimmermann (1785–1853), der mit Pleyel in Kontakt zu stehen scheint.

„Pleyel hat mir ein bewundernswertes Konzert-Klavier mit sieben Oktaven geschickt, es ist unmöglich etwas weicheres und klangvolleres zu hören. Ich war sehr glücklich über seine Liebenswürdigkeit, denn ohne ihn fände ich hier nur einen gar kleinen Flügel seiner Fabrik oder einige Erard-Klavier und, ihres ausgenommen, mag ich diese definitiv nicht – sie ermüden mich. Wenn Sie ihn sehen, seien Sie so gut, Monsieur, ihm meine ganze Anerkennung für ihn auszusprechen, denn es ist schon etwas dass ein junges Mädchen wie ich auf einem extra für sie aus Paris gesendeten Klavier spielt.“

Quellenmaterial beinhaltet folglich nicht nur Informationen über die Autor:innen, Adressat:innen und deren Austausch, sondern kann auch als Ausgangspunkte zur Erforschung der Bedeutung von Firmen und deren Produkten genutzt werden.

Text: Leonie F. Koch (Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungszentrum Musik und Gender)