Springschool „Musik (digital) ausstellen | Quellen sichten, auswählen und beschreiben“, 29.03. bis 01.04.2023

Programmbeschreibung

Hochschulen gelten als Orte eines Wissensdreiecks mit den Eckpunkten Bildung, Forschung und Innovation. Diese Vorstellung hat sich in den letzten Jahren hin zu Kultur und den Künsten geöffnet. In einer Pressemeldung der HRK vom 3.3.2020 heißt es, der „Wirkungskreis der Hochschulen“ sei „um die Dimension ‚Kultur‘“ zu erweitern, d.h. als Wissensviereck zu denken. Es ist ein Paradigmenwechsel, das Potenzial von (performtem und gezeigtem) künstlerischem Wissen und Können in einem Wissensviereck mitzudenken und Hochschulen als Kulturorte (Konzerte, Aufführungen etc.) sowie als Ausstellungsorte (Rundgänge, universitäre Sammlungen etc.) zu verstehen. Hier setzt die viertägige Springschool an: Anhand ausgewählter Literatur sollen theoretische Grundlagen zum Ausstellen von Musik reflektiert, Optionen des digitalen Ausstellens erarbeitet und am Beispiel von Jenny Lind exemplarisch umgesetzt werden. In Auseinandersetzung mit der Ausstellung „Whisky trifft auf Wohltätigkeit. Wissensräume um die Sängerin Jenny Lind“, die das fmg zusammen mit der niedersächsischen Landesbibliothek, der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek (GWLB) erarbeitet hat, sollen am konkreten Beispiel mögliche Ausstellungskonzepte diskutiert sowie gendersensibel reflektiert werden. Die Lind-Ausstellung, die im Frühjahr 2023 zunächst als physische Ausstellung in den Räumlichkeiten der GWLB eröffnet wird, ist Teil des Ausstellungsformats „WISSENSWELTEN. Bibliothek als Enzyklopädie”. Nach dem Prinzip einer Enzyklopädie wird regelmäßig ‚weitergeblättert‘ und es werden neue Themen in den Ausstellungskuben behandelt. Nachdem zuletzt vor allem Exponate aus dem Bestand der GWLB präsentiert wurden, gibt die Ausstellung zu Jenny Lind nun Einblick in das Wissen über Leben, Wirken und die Rezeption der gefeierten schwedischen Sängerin auf Grundlage des umfangreichen Quellenmaterials aus dem fmg, darunter zeitgenössische Biographien, Notendrucke mit Arrangements ihrer beliebtesten Opernarien oder Widmungswerke, Briefe und umfangreiche Briefkonvolute, Rollenbilder, Porträts, Werbeanzeigen für einen Whisky oder ein großformatiges Geschenkbuch von ihrer Amerikareise. Bildet das im fmg archivierte Quellenmaterial zu Jenny Lind zwar nur einen Teil der erhaltenen Quellen über die Sängerin ab, vermittelt das vielfältige Material doch ein facettenreiches Bild der gefeierten Schwedin. So tritt sie durch die Quellen nicht nur als Opern-, Konzert- und durch Amerika reisende Sängerin in Erscheinung, sondern insbesondere in den Briefen auch als Ehefrau und Mutter, Freundin, Vertraute oder Wohltäterin mit ausgeprägtem karitativem Engagement. Andererseits erscheint sie (im wahrsten Sinne des Wortes) als Marke, als Werbeträgerin oder als nationales Identifikationsobjekt. Sowohl während der Springschool als auch im Anschluss daran soll von den Teilnehmenden eine virtuelle Ausstellung als Ergänzung zu der bereits fertiggestellten Ausstellung in der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek erarbeitet werden. Dazu können weitere Exponate ausgewählt, aber auch ergänzende und vertiefende Exponatbeschreibungen verfasst und (multimediale) Inhalte erstellt werden.

Zielgruppe

Die Springschool bietet die Möglichkeit, im Credit-Umfang eines 2 SWS umfassenden Seminars in einen theoretisch reflektierenden Austausch zu treten sowie intensive Erfahrungen in der Arbeit mit musikbezogenen Originalquellen1 zu sammeln. Die Ausschreibung richtet sich an Studierende musikbezogener Master-Studiengänge und Doktorand*innen im Fach Musikwissenschaft sowohl der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover als auch anderer Universitäten und Hochschulen. Bewerber*innen sollten über Deutschkenntnisse verfügen. Französisch ist aufgrund der Quellenlage im Forschungszentrum Musik und Gender von Vorteil.

Organisation und Bewerbungsmodalitäten

Die Springschool wird von Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann, Dr. Maren Bagge, Leonie Koch und Felisa Mesuere geleitet und findet am Forschungszentrum Musik und Gender der Hochschule Musik, Theater und Medien Hannover statt. Es wird keine Teilnahmegebühr erhoben. Teilnehmer*innen, sofern sie nicht Studierende der Hochschule für Musik, Theater und Medien sind, bekommen ihre Reisekosten erstattet. Das fmg hat ein Zimmerkontingent für die Übernachtungen reserviert und trägt die Kosten. Interessierte sind aufgefordert, ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen sowie einem aussagekräftigen Motivationsschreiben (1-2 Seiten) in elektronischer Form (PDF) bis 31.12.2022 an Felisa Mesuere (felisa.mesuere@hmtm-hannover.de) zu senden.

Termin: 29. März (nachmittags) bis 1. April 2023 (mittags)
Ort: Forschungszentrum Musik und Gender an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, Seelhorststr. 3, 30175 Hannover
Dozentinnen: Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann, Dr. Maren Bagge
Leonie F. Koch, Felisa Mesuere
Plätze:
Max. 10 Teilnehmer*innen
Bewerbungsfrist: 31.12.2022
Credit Points: 5 ECTS (inkludiert Teilnahme an der Springschool und Projektpräsentation)

 
Poesiealbum von Jenny Lind (Geschenk des Vaters zum fünfzehnten Geburtstag), Schweden, 6. Oktober 1835, Signatur: Rara/FMG Lind,J.4 © Archiv fmg

Ansprechpartnerin für Ihre Bewerbung

Felisa Mesuere
Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover
Forschungszentrum Musik und Gender
Neues Haus 1
30175 Hannover

Tel.: + 49 (0) 511 3100-7337
E-Mail: Felisa Mesuere

Zuletzt bearbeitet: 20.09.2023

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