Summer School vom 1.–4. September 2020 zum Thema „Musik – Archiv – Biographik“

Hintergrund

Seit Gründung des Forschungszentrums Musik und Gender im Jahr 2006 sammelt das Zentrum historisches Quellenmaterial, welches das musikkulturelle Handeln von Frauen aus dem späten 18. Jahrhundert bis zum 21. Jahrhundert dokumentiert. Dieser einzigartige Bestand (in der Obhut von Anne Fiebig, der Informationsmanagerin des fmg) umfasst derzeit fast 6.000 Medieneinheiten, darunter wertvolle Buch- und Notenausgaben sowie wortsprachliche Quellen in verschiedenen Sprachen wie handschriftliche Briefe, Postkarten, Konzertprogramme, Zeitungsartikel, Albumblätter sowie ikonographische Quellen von und über Komponistinnen, Musikerinnen, Sängerinnen und Musikmäzeninnen. Dieser Bestand eignet sich in verschiedener Hinsicht hervorragend für biographische Studien zu bisher nicht oder nur wenig erforschten musikkulturell handelnden Frauen. Biographieforschung ist bereits seit mehreren Jahren ein zentrales Forschungsfeld des fmg. Dabei bilden die Quellen einerseits den Ausgangspunkt zu weiteren biographischen Untersuchungen und Kontextualisierungen. Andererseits liefern die Quellen aber auch biographische Informationen über musikkulturell handelnde Frauen, die bisherige Forschungen ergänzen, oder aber in ein anderes Licht rücken können.

Programmbeschreibung / Ziele

Ziel des 4-tägigen Kurses ist es, die Teilnehmer*innen an das selbständige Lesen, Transkribieren, Interpretieren und Kommentieren von Manuskripten vorwiegend des 19. und 20. Jahrhunderts heranzuführen. Die Summer School bietet somit die Möglichkeit, intensive Erfahrungen in der Arbeit mit musikbezogenen Originalquellen zu sammeln. Die Teilnehmer*innen erhalten Einblicke in die Arbeit eines Archivs und in aktuelle, datenbankbezogene Recherchemethoden. Ferner diskutieren sie eine Auswahl wissenschaftlicher Texte, die sich der Biographieforschung widmen. Neben allgemeinen Reflexionen über die literarischen und wissenschaftlichen Bedingungen der Gattung Biographie sowie über ihr Verhältnis zur Musikgeschichtsschreibung bildet die eigenständige Arbeit mit dem Quellenmaterial am fmg einen Schwerpunkt der Summer School.
Nach einer grundlegenden Einführung zu der Themen-Trias „Musik – Archiv – Biographik“, zu Fragen der musikbezogenen Gender-Forschung sowie zur Arbeit mit historischen Originalquellen entwickeln die Teilnehmenden Forschungsfragen und bearbeiten diese anhand der Quellen des Forschungszentrums Musik und Gender. Am letzten Tag werden die erarbeiteten Forschungsprojekte präsentiert.
Die Summer School wird von Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann, Dr. Nicole K. Strohmann und Maren Bagge geleitet und von Anne Fiebig begleitet und steht im Zusammenhang mit dem am Forschungszentrum angesiedelten Projekt Erschließen, Forschen, Vermitteln: Identität und Netzwerke / Mobilität und Kulturtransfer im musikbezogenen Handeln von Frauen zwischen 1800 und 2000.

Zielgruppe

Die Summer School bietet die Möglichkeit, im Credit-Umfang eines 2 SWS umfassenden Seminars intensive Erfahrungen in der Arbeit mit musikbezogenen Originalquellen des 19. und 20. Jahrhunderts zu sammeln. Die Ausschreibung richtet sich an Studierende musikbezogener Master-Studiengänge und Doktorand*innen im Fach Musikwissenschaft sowohl der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover als auch anderer Universitäten und Hochschulen. Bewerber*innen sollten über Deutschkenntnisse verfügen. Französisch ist aufgrund der Quellenlage im Forschungszentrum Musik und Gender von Vorteil. 

Organisation und Bewerbungsmodalitäten

Die Summer School findet am Forschungszentrum Musik und Gender der Hochschule Musik, Theater und Medien Hannover statt. Es wird keine Teilnahmegebühr erhoben. Teilnehmer*innen, sofern sie nicht Studierende der Hochschule für Musik, Theater und Medien sind, bekommen ihre Reisekosten erstattet. Das fmg hat ein Zimmerkontingent für die Übernachtungen reserviert und trägt die Kosten. 
Interessierte sind aufgefordert, ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen sowie einem aussagekräftigen Motivationsschreiben (1–2 Seiten) in elektronischer Form (PDF) an Maren Bagge zu senden.

Termin: 1. September 2020, 18:00 Uhr bis 4. September 2020, 12:00 Uhr
Ort: Forschungszentrum Musik und Gender an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, Seelhorststr. 3, 30175 Hannover
Dozentinnen: Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann, Dr. Nicole K. Strohmann, Maren Bagge
Plätze: Max. 10 Teilnehmer*innen
Bewerbungsfrist: 14. April 2020
Benachrichtigung über Annahme: Die Auswahl der Teilnehmer*innen wird bis Ende Mai 2020 bekannt gegeben.
Credit Points: 5 ECTS (inkludiert Teilnahme an der Summer School und Projektpräsentation)

 
Ausschnitt einer Musikhandschrift aus dem 18. Jahrhundert. Signatur: Rara/FMG Musikhandschriften.102 © Archiv fmg

Ansprechpartnerin für Ihre Bewerbung

Maren Bagge
Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover
Forschungszentrum Musik und Gender
Neues Haus 1
30175 Hannover

Tel.: + 49 (0) 511 3100-7336
E-Mail: Maren Bagge

Zuletzt bearbeitet: 20.09.2023

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