Aleida Montijn (1908–1989). Biographische Erinnerungsorte einer Komponistin

Promotionsprojekt von Leonie F. Koch

Aleida Montijn (1908–1989). Biographische Erinnerungsorte einer Komponistin

Das Dissertationsvorhaben nimmt die Komponistin Aleida Montijn (1908–1989) in den Blick. Ihr vielseitiges Musikschaffen zeigt Montijns Einbindung in unterschiedlichste Felder der deutschen Musiklandschaft des 20. Jahrhunderts: Montijn war als Komponistin und Pianistin im Bereich des Ausdruckstanzes tätig sowie – durch ihre Anstellung als Hauskomponistin für Schauspielmusik an den städtischen Bühnen Frankfurt von 1952 bis 1974 – in der Schauspiel- und Theaterszene. Sie agierte als Musikpädagogin und musizierte zudem im Kabarett, bei Bädertouren und als musikalische Unterhaltung in Kasernen. Besonders ist, dass sich Montijn unabhängig von Genregrenzen bewegte und sich damit eine Vielzahl unterschiedlichster kultureller Handlungsfelder erschloss. Durch die Forschung zu Aleida Montijn wird ein vielseitiger, neuer und von der Fokussierung auf die Avantgarde abweichender Blick auf die Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts ermöglicht. Die Aufarbeitung ihrer (Berufs-)Biographie stellt aufgrund ihres vielseitigen Wirkens wesentliche Erkenntnisse für verschiedene Forschungsbereiche in Aussicht: über Komponistinnen des 20. Jahrhunderts, Kompositionen von Schauspielmusiken, das Berufsfeld Hauskomponist:in, über Musik für Ausdruckstanz, Musikvermittlung und -pädagogik, Unterhaltungs- und Gelegenheitskompositionen sowie Kombinationen von Genres wie Jazz, Chansons, Klassik und Neuer Musik. Weiterhin bieten die Quellen zu ihrem Leben und Wirken Einblicke in die Bedeutung von künstlerischen und sozialen Netzwerken und die wechselseitige Inspiration von zusammenarbeitenden und lebenden Personen. Trotz dieser zahlreichen Forschungsperspektiven ist Aleida Montijns Leben und Wirken fast vollständig unerforscht und stellt ein vielversprechendes Forschungsdesiderat dar.

 

Zuletzt bearbeitet: 25.03.2024

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