Russische Kultur im Berlin der 1920er-Jahre: eine multiperspektivische Analyse

Projekt von Dr. Anna Fortunova

Das Buch entsteht im Rahmen des DFG-Projekts Deutsch-russische Musikbegegnungen: Analyse und Dokumentation (Leitung des Projekts: Prof. Dr. Stefan Weiss).

Deutschland und Russland sind sich in den 1920er-Jahren nicht zum ersten Mal in der Geschichte begegnet, sondern sie konnten zu diesem Zeitpunkt bereits auf etwa neun Jahrhunderte Beziehung zurückblicken. Auch russische Kultur war in der Weimarer Republik nicht unbekannt, was zahlreiche Quellen bezeugen. Nach der kriegsbedingten Änderung der Situation Mitte bis Ende der 1910er-Jahre war die russische Musik in der temporeichen und polyrhythmischen europäischen Metropole erneut nicht mehr zu überhören. Hier setzt dieses Buch an, dessen Schwerpunkt auf dem Diskurs über russische Kultur in der deutsch- und russischsprachigen Berliner Musikkritik der 1920er- Jahre und den deutschsprachigen Musikmonographien des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts liegt.
Die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg wurden von vielen Menschen, die sie erlebt hatten, als eine Zeit wahrgenommen, in der man die essenziellen Probleme des Seins mit Worten nicht mehr aussprechen konnte. Jedoch trotz – oder vielleicht eher dank – allem, was mit den Menschen, um die es in dieser Studie geht, und mit der ganzen Welt in den 1910er- bis Anfang der 1920er -Jahren  passierte, vermochten sie nicht nur über die damals aktuellen Ereignisse, sondern auch darüber zu ‚sprechen‘, was von Zeit und Ort unabhängig ist. Zu erforschen, wie und aus welchen Intentionen sie das taten, scheint auch knapp ein Jahrhundert später notwendig zu sein.

 

Zuletzt bearbeitet: 31.01.2017

Zum Seitenanfang