Amelita Galli-Curci

Amelita Galli wurde 1882 in Mailand in eine Familie des gehobenen Mittelstands geboren und starb 1963 im Alter von 81 Jahren in La Jolla, Kalifornien. Sie war eine italienische Koloratursopranistin.
Bereits die Großeltern der Sängerin waren Musiker, sodass ihre Karriere früh, jedoch zunächst hauptsächlich auf dem Klavier, gefördert wurde. Auf Anraten des engen Freundes der Familie Pietro Mascagnis, der nach einem Liederabend sofort ihr Talent entdeckte, konzentrierte sie sich überwiegend auf ihre vokale Ausbildung.
Nach ihrem Debüt 1906 in Trani als Gilda in Giuseppe Verdis »Rigoletto« feierte sie bedeutende Erfolge an Bühnen in Europa, Ägypten, Russland, Süd- und vor allem Nordamerika, wo sie 1916 ebenfalls als Gilda ein spektakuläres Debüt in Chicago gab. Aufgrund des begeisterten Publikums blieb sie für acht weitere Spielzeiten bei der Chicago Opera Company.
Nach der Unterzeichnung eines Vertrags bei der Victor Talking Machine Company 1916 nahm sie ihren Gesang zahlreiche Male auf, wodurch sie enorme Popularität erlangte. Zusammen mit Enrico Caruso, John McCormack und Fyodor Chaliapin blieb sie eine der bedeutendsten Aufnahmestars ihrer Zeit. Eine Auswahl von besuchten Konzertorten kann durch die orangefarbenen Punkte auf der Weltkarte nachvollzogen werden.

Weltkarte mit Auswahl von Konzertorten von Amelita Galli-Curci. Verändert nach freevectormaps.com

1921 erhielt sie zum einen die amerikanische Staatsbürgerschaft, zum anderen heiratete sie ihren zweiten Mann Homer Samuels, der sie schon lange am Klavier begleitete, so auch in dem Konzert des hier abgebildeten Konzertprogramms. Außerdem trat sie in diesem Jahr dem Ensemble der Metropolitan Opera in New York bei, welchem sie bis 1930 als festes Mitglied angehörte.
Zu diesem Zeitpunkt begann sie Anzeichen von Stimmbandbeschwerden zu zeigen, an denen sie jahrelang litt. 1935 entschied sie sich aufgrund eines Verdachts auf Krebs für eine Struma-Operation, die allerdings dazu führte, dass sie durch einen irreparabel geschädigten Nerv in der Höhe ihre Brillanz verloren hatte. Infolgedessen versuchte sie sich noch einige Male auf der Bühne, musste sich jedoch damit abfinden, dass ihre glorreiche Karriere beendet war.

Exponat: Konzertprogramm »Amelita Galli-Curci«

Konzertprogramm »Amelita Galli-Curci«. Programm mit Ankündigungen. Sacramento, Kalifornien, 1924. Signatur: Rara/FMG Galli-Curci,A.1 © Archiv fmg

Es handelt sich um ein schlichtes Programm eines Konzerts der Sängerin Amelita Galli-Curci, des Flötisten Manuel Bérenguer und des Pianisten Homer Samuels.
Auf der Vorderseite sind die dargebotenen Stücke samt Komponist*innen zu finden, darüber eine Unterschrift der Sängerin. Auf der Rückseite befinden sich einige Ankündigungen des State Theatre in Sacramento zu Mitgliedschaften, Preisen und Konzerten für die anstehende Spielzeit 1924/25.
Im Vergleich zu den anderen Konzertprogrammen fällt auf, dass dieses relativ schlicht gehalten ist und nur die notwendigen Informationen enthält. Der Name der Sängerin wird dadurch hervorgehoben, dass dieser im Gegensatz zu den Namen der anderen Beteiligten deutlich größer geschrieben ist.


Literatur

Desmond Shawe-Taylor, »Galli-Curci, Amelita«, in: Grove Music Online, abgerufen am 21.01.2021.

Frank Mengewein, Unverwechselbare Ausstrahlung: Amelilta Galli-Curci, abgerufen am 21.01.2021.

Oscar D. Bruno, Why did Amelita Galli-Curci lose her voice?, abgerufen am 21.01.2021.


 
Amelita Galli-Curci, Central News. Pressefotografie: Agence Rol. o.O. 1922. CC0 (Wikimedia Commons)

Zuletzt bearbeitet: 09.02.2021

Zum Seitenanfang