Bühnenkünstlerinnen des 19. Jahrhunderts
Dialoge zwischen Kunst und Wissenschaft
Öffentliche Vorlesungsreihe im Sommersemester 2013
Dienstags 17.00 bis 18.00 Uhr, Raum 202, Neues Haus 1
(Hauptgebäude der Hochschule für Musik, Theater und Medien)
Einführung
Wer waren die Bühnenkünstlerinnen des 19. Jahrhunderts? Wie waren die Sängerinnen, etwa von Wagner-Opern, ausgebildet, gesellschaftlich positioniert und auf welchen Wegen wurden sie berühmt oder scheiterten? Welche Netzwerke konnten sie für ihre Zwecke nutzen? Wie lebten sie im Spannungsfeld von Beruf und Familie? Welche Werke wurden für sie geschrieben und wie wirkte sich ihr künstlerisches Können auf diese Kompositionen aus?
Während die Theatergeschichte des 19. Jahrhunderts vor allem von Komponisten, Regisseuren und Kapellmeistern erzählt - von Berufsfeldern also, die auch heute noch als männlich dominiert gelten dürfen -, werden in der Vorlesungsreihe Künstlerinnen in den Blick genommen, die in jener Zeit auf den europäischen Theater- und Opernbühnen zuhause waren. Die Vorträge widmen sich Sängerinnen, Tänzerinnen und Schauspielerinnen und lassen ihren Lebensalltag wieder lebendig werden.
In einem Roundtable in der Mitte des Semesters wird der Bogen in die Jetztzeit geschlagen. In einem Gespräch u. a. mit der Generalmusikdirektorin der Staatsoper Hannover wird auf das Künstlerinnenleben auf, vor und hinter der Bühne in der heutigen Zeit eingegangen.
Termine
16.04.13
Erben, weitertragen, verwandeln - Der Weg zur Selbstbestimmung einer Sängerin: Pauline Viardot-Garcia (1821-1910)
Prof. Dr. Beatrix Borchard, Hochschule für Musik und Theater Hamburg
23.04.13
Die "erste moderne Darstellerin des musikalischen Dramas" - Wilhelmine Schröder-Devrients "Fidelio"
Prof. Dr. Rebecca Grotjahn, Universität Paderborn und Hochschule für Musik Detmold
30.04.13
"Fee des Gesangs" - Agnese Schebest: Eine Sängerinnenlaufbahn in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Prof. Dr. Thomas Seedorf, Hochschule für Musik Karlsruhe
07.05.13
Die Sängerschauspielerin Caroline Jagemann - Rollenbilder und Inszenierungspraxis im klassischen Weimar
Dr. Beate Agnes Schmidt, Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar
14.05.13
"Eine spanische Tänzerin so schlecht, wie es keine zweite gibt" - Die skandalöse Lola Montez
Dr. Hanna Walsdorf, Musikwissenschaftliches Seminar, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
28.05.13
"Eine Sängerin, die fühlt, was sie spricht" - Isabella Colbran, Primadonna und Komponistin
Prof. Dr. Arnold Jacobshagen, Hochschule für Musik und Tanz Köln
04.06.13
Bühnenkünstlerinnen gestern und heute
Roundtable mit Karen Kamensk, Generalmusikdirektorin, Staatstheater Hannover | Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann, Präsidentin der HMTMH und anderen
11.06.13
Wer spielt eigentlich die Stumme? - Pantomimisches 'Sprechen' im Kreuzungspunkt der Berufe Tänzerin, Schauspielerin, Sängerin in der europäischen Musiktheaterpraxis um 1830
Dr. Andreas Münzmay, Institut für Musikwissenschaft, Goethe-Universität Frankfurt am Main
18.06.13
Therese Vogl: Wagner-Diva und Künstlergattin
PD Dr. Sebastian Werr, Institut für Musikwissenschaft, Ludwig-Maximilians-Universität München
25.06.13
"Ungesund - gesund - kerngesund" - Zur Interpretation Wagnerscher Frauengestalten durch die Sängerin Hedwig Materna
Prof. Dr. Ursula Kramer, Institut für Musikwissenschaft, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
02.07.13
Ausgestellte und auskomponierte Weiblichkeit? - Louise Dänikes Mannheimer Ballettproduktion der "Puppenfee" von 1890
PD Dr. Jörg Rothkamm, Institut für Musikwissenschaft, Eberhard Karls-Universität Tübingen
09.07.13
La Révolte des Fées - Repräsentation von Weiblichkeit im Bühnentanz des 19. Jahrhunderts
Dr. Stephanie Schroedter, Institut für Theaterwissenschaft, Freie Universität Berlin
Zuletzt bearbeitet: 19.12.2016
Zum Seitenanfang