Lehrveranstaltungen

Das fmg bietet auch im Wintersemester 2024/2025 wieder Lehrveranstaltungen zum Themenfeld "Musik und Gender" an, die sich an verschiedene Zielgruppen richten. Anmeldungen sind über das lms möglich. Weitere Informationen finden Sie auch im Vorlesungsverzeichnis.

Wintersemester 2024/2025

Jun.-Prof. Dr. Maria Behrendt
Unbesungen und ungesungen: Komponistinnen-Lieder im Zeitwandel
Seminar (Präsenz)
dienstags, 16:15 bis 17:45 Uhr
15.10.2024 bis 28.01.2024
Seelhorststraße 3, Raum 2.015

Unbesungen und Ungesungen: Komponistinnen und ihre Lieder fristeten in Musikpraxis und -forschung lange ein Schattendasein, obwohl das Lied seit dem frühen 19. Jahrhundert zu einer zentralen Gattung weiblichen Komponierens geworden war, in der genderbezogene Beschränkungen aufgeweicht wurden: Dem Lied als einer kammermusikalischen Gattung kam eine Kernfunktion in der erblühenden bürgerlichen Salonkultur zu, in der Frauen schon lange als Künstlerinnen akzeptiert waren – im Gegensatz zu der öffentlichen Sphäre, die als Heimat der großen musikalischen Formen Frauen kaum zugänglich war. Dank des Engagements von Vorreiter:innen aus Forschung und Praxis haben einige dieser Komponistinnen seit den 1980er Jahren an Sichtbarkeit gewonnen. Dennoch gibt es immer noch eine Fülle von heute kaum bekannten Liedern. Im Seminar werden die Studierenden dazu angeleitet, selbstständig neues Lied-Repertoire zu recherchieren und zu untersuchen, vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Dabei gibt es keine geographischen Beschränkungen. Ziel ist es, das eigene Repertoirewissen zu erweitern, einen umfassenden Einblick in die Bedingungen weiblichen Komponierens zu erhalten und Anregungen für neue künstlerische und wissenschaftliche Betätigungsfelder zu gewinnen.


Jun.-Prof. Dr. Maria Behrendt
Kolloquium Historische Musikwissenschaft
Kolloquium (Präsenz)
dienstags, 14-täglich, 18:00 bis 19:30 Uhr

15.10.2024
29.10.2024
12.11.2024
26.11.2024
17.12.2024
14.01.2024
28.01.2024

Seelhorststraße 3, Sophiensalon fmg


Jun.-Prof. Dr. Maria Behrendt

Gender und Macht in den Opern Benjamin Brittens
Seminar (Präsenz)
mittwochs, 14:15 bis 15:45 Uhr
16.10.2024 bis 29.01.2025
Seelhorststraße 3, Raum 2.015

Der Komponist, Dirigent und Pianist Benjamin Britten (1913-1976) gilt als zentrale Figur der britischen Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts. Trotz des Ruhmes, der ihm schon zu Lebzeiten zu Teil wurde, nahm er in vielerlei Hinsicht eine gesellschaftliche Außenseiterrolle ein: In Zeiten britischer Kriegsbegeisterung ging er als Pazifist ins amerikanische Exil. Zudem führte er eine langjährige Liebesbeziehung mit dem Sänger Peter Pears, in einer Zeit, in der Homosexualität noch unter Strafe stand. Dies spiegelt sich auch in seinen Opern wider, die immer wieder Fragen von Gender und damit verbundene Machtverhältnisse thematisieren und in Frage stellen: Der junge Matrose Billy Budd wird in der gleichnamigen Oper Opfer einer von unterdrückten Gefühlen geprägten homosozialen Gemeinschaft, der alternde Schriftsteller Gustav Aschenbach verliert sich in Death in Venice in einer fatalen Faszination für einen Knaben, und Lucretia, Titelheldin der Oper The Rape of Lucretia, bezahlt für die Moralvorstellungen ihrer Zeit, die das Opfer zum Täter machen. Im Seminar sollen am Beispiel ausgewählter Szenen Genderkonzepte und Machtkonstellationen in Brittens Opern untersucht werden, anhand von musikalischer Analysen und der Untersuchung verschiedener Inszenierungen.


Leonie F. Koch
Komponistinnen live in concert – Forschung und Umsetzung in Kooperation mit dem ensemble geräuschkulisse
Seminar (Präsenz)
dienstags, 10:15 bis 11:45 Uhr
15.10.2024 bis 28.01.2025
Seelhorststraße 3, Raum 2.020

Wie wäre es, wenn Farrenc, Smyth und Boulanger eine ebenso wichtige Rolle wie Bach, Beethoven und Brahms spielen würden? Komponistinnen und ihre Werke sind in der Konzertlandschaft immer noch unterrepräsentiert. Um diesem entgegenzuwirken, wird sich von einigen Konzertveranstaltenden aktiv für das Aufführen der Musik von Frauen eingesetzt. Welche Strategien gibt es dabei und welche Strukturen stecken hinter der Unterrepräsentation? Das Seminar beschäftigt sich grundlegend mit Formen der Musikgeschichts- und Biographieschreibung mit Genderperspektive. Es wird sich mit Konzertprogrammen sowie  praktisch mit der Gestaltung von Programmhefttexten und Konzerteinführungen auseinandergesetzt. Dies findet in Kooperation mit dem ensemble geräuschkulisse statt, das im kommenden Jahr 2025 das Programm auf Werke von Komponistinnen fokussiert, um ein Gegengewicht zu der überproportionalen Dominanz männlicher Namen und eine Erweiterung der Konzertprogramme um nicht minder bedeutende Komponistinnen der Musikgeschichte und Gegenwart zu schaffen. Leben und Wirken der dabei erklingenden Komponistinnen Louise Farrenc, Ethel Smyth und Lili Boulanger werden im Seminar, u.a. anhand der im Forschungszentrum Musik und Gender vorliegenden Originalquellen, erforscht, stets unter der Perspektive der Verwendbarkeit für informierende Texte im Rahmen von Konzerten.


Felisa Mesuere und Dr. Benjamin Burkhart
Deutschrap und Gender
Seminar (Präsenz)
montags, 16:15 bis 17:45 Uhr
14.10.2024 bis 27.1.2025
Seelhorststraße 3, Raum 2.015

„Deutschrap – hohl und sexistisch?“ So lautet der Titel einer vom Hessischen Rundfunk produzierten Dokumentation. „Ja“, würde vermutlich die simple Antwort vieler Gegner*innen des Genres lauten. Und ohne Zweifel sind die Text- und Bildwelten des Deutschrap (auch auf internationaler Ebene) seit Langem u. a. auch von Sexismus und Misogynie geprägt. Gleichzeitig wird dies von immer mehr Artists kritisiert oder gar subvertiert und die typischen Rollenbilder im Deutschrap scheinen sich, bis zu einem gewissen Grad, zunehmend aufzuweichen. Im Seminar werden wir das Thema Deutschrap und Gender aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Dabei werden wir uns mit der kulturhistorischen Einordnung des Genres ebenso beschäftigen wie mit genderbezogenen Rollenbildern im Deutschrap und deren Wandel im Verlauf der vergangenen ca. drei Jahrzehnte. Dies wird vor dem Hintergrund ausgewählter feministischer Theorien und der kritischen Männlichkeitsforschung seit den 1970er Jahren nachvollzogen werden. So können zentrale Begriffe wie feminist waves, Subversion und Parodie geklärt und das analytische Vorgehen gendertheoretisch untermauert werden. Nicht zuletzt soll das Gelernte im Rahmen der Analyse selbst gewählter Beispiele angewandt werden.


Felisa Mesuere
Quellenseminar 'Musikerinnen und Mobilität im langen 19. Jahrhundert'
Blockveranstaltung (Präsenz)
Freitag, 25.10.2024, 11 bis 14 Uhr  Uni Göttingen
Freitag, 8.11.2024, 11 bis 14 Uhr  Uni Göttingen
Freitag, 22.11.2024, 10 bis 17 Uhr  Sophiensalon, fmg
Freitag, 6.12.2024, 10 bis 17 Uhr  Sophiensalon, fmg
Freitag, 31.1.2025, 10 bis 15 Uhr  Uni Göttingen

Es handelt sich um ein Kooperationsseminar zwischen den musikwissenschaftlichen Instituten der HMTMH und Uni Göttingen. Entsprechend werden die Einführungs- und Abschlusssitzungen in Göttingen stattfinden und die quellenforschungsorientierten in Hannover. Von den Teilnehmenden wird die Bereitschaft zur selbstständigen Anreise nach Göttingen an drei Terminen vorausgesetzt

 

Zuletzt bearbeitet: 15.10.2024

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